Es ist Herbst. Die Tage werden merklich kühler, es stürmt und regnet häufiger, das körpereigene Immunsystem ist stark gefordert. Um gut geschützt durch die nass-kalte Zeit zu kommen, rät die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) zur Grippeschutzimpfung.
„Bitte unterschätzen Sie die Grippe nicht“, betont Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der KVSA. „In den vergangenen zwei Jahren stand das Eindämmen des Coronavirus‘ im Mittelpunkt. Es gab Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen. Damit haben wir auch die Grippe auf Abstand halten können, heftige Grippewellen sind ausgeblieben. Doch mit den jetzigen Lockerungen kann alles anders sein.“
Hohes Fieber, Husten oder Halsschmerzen, Abgeschlagenheit, starke Kopf- und Gliederschmerzen: Die typischen Symptome der Influenza, so der Fachbegriff der Grippe, stellen sich nicht langsam ein, sondern geballt innerhalb weniger Stunden. Zwar beeinflusst auch eine normale Erkältung mit Husten und Schnupfen das Wohlbefinden, doch eine Influenza kann die Betroffenen bis zu mehreren Wochen außer Gefecht setzen und bei besonders schweren Verläufen sogar zum Tod führen.
Für einen optimalen Schutz vor einer Erkrankung bzw. einem schweren Verlauf ist es wichtig, sich jährlich neu gegen Grippe impfen zu lassen. Da die Influenzaviren sehr wandlungsfähig sind, wird der Impfstoff an die aktuell zirkulierenden Virus-Varianten angepasst.
Der Impfstoff kommt dieser Tage in den Praxen an, die Patienten können einen Termin zur Impfung vereinbaren. Eine Grippe-Schutzimpfung ist besonders wichtig für Personen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke und Personen in Einrichtungen mit starkem Publikumsverkehr. In Sachsen-Anhalt können sich alle Personen, die es wünschen, gegen Grippe impfen lassen – unabhängig vom Alter.
In den vergangenen Jahren ist es insbesondere bei den über 60-Jährigen gelungen, eine Steigerung der Impfquote zu erreichen. So wurden in der Grippesaison 2021/2022 insgesamt ca. 58 Prozent der über 60-jährigen gesetzlich Krankenversicherten in Arztpraxen geimpft. In der Grippesaison 2016/2017 waren es ca. 55 Prozent.