Eine Poster-Aktion (Poster zum Download) möchte die Bedeutung der Medizinischen Fachangestellten (MFA) unterstreichen und vor dem Hintergrund zunehmender Anfeindungen für einen respektvollen Umgang miteinander werben.

• Die MFA halten ihrer Ärztin oder ihrem Arzt den Rücken frei, assistieren, übernehmen delegierbare Aufgaben und schaffen damit zusätzliche wertvolle Arztzeit.
• Sie sind für die Patienten bei einem Praxisbesuch die erste und letzte Kontaktperson, nehmen Telefonanrufe entgegen, vergeben Termine, organisieren den Praxisalltag.
• Sie freuen sich mit ihren Patienten, wenn gesundheitliche Beschwerden gelindert oder geheilt werden können.
• Sie fühlen mit, wenn es nicht so ist…

Ohne Medizinische Fachangestellte wäre der Praxisalltag heute nicht vorstellbar und in seiner Umfänglichkeit nicht leistbar. Sie halten die Praxis am Laufen.

"Sie verdienen Wertschätzung, Anerkennung und Respekt. Von ihren Ärztinnen und Ärzten, von ihren Kollegen – aber auch von den Patienten", betont Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA).

Doch immer häufiger sei zu hören, dass Patienten, die mit einer zu hohen Erwartungshaltung in die Praxis kommen, ausfallend werden, es zu Anfeindungen, Bedrohungen oder gar körperlicher Gewalt kommt. "Verbale Entgleisungen stören den Praxisablauf enorm, sie kosten Zeit und Nerven. Und Extremfälle belasten oft das ganze
Praxisteam auch emotional. Deshalb wäre es wichtig, dass Bundesjustizminister Buschmann bei seiner aktuell geplanten Änderung des Strafgesetzbuches auch die Praxen mit bedenkt. Der Alltag zeigt – leider, dass das Praxispersonal einen besseren Schutz braucht", so Dr. Jörg Böhme.

Da die MFA für Patienten der erste Ansprechpartner – ob beim Anruf in oder Aufsuchen der Praxis – sind, sind sie es auch, die als erstes mit frustrierten Patienten konfrontiert werden. "Diesen Patienten ist nicht klar, dass es ohne unsere Medizinischen Fachangestellten so manche Praxis nicht mehr geben würde", sagt der KVSA-Vorstandsvorsitzende und appelliert an Sachsen-Anhalts Haus- und Fachärzte: "Lassen Sie uns unsere Patienten darauf hinweisen, was unser Praxispersonal alles leistet. Werben wir gemeinsam für einen respektvollen Umgang miteinander. Platzieren Sie das MFA-Poster, das dieser PRO beiliegt, an einer gut sichtbaren Stelle in Ihrer Praxis, zum Beispiel an der Eingangstür oder im Wartezimmer. Denn wir wissen: Es verschärft sich aktuell nicht nur der Mangel an Arztzeit, sondern auch der Mangel an Fachkräften beim Praxispersonal."

Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt unterstützt die Aktion nur zu gern. Sie ist für die anspruchsvolle Ausbildung und Prüfung der MFA zuständig: „Wir wissen, mit welchem Herzblut die jungen Leute in ihre Ausbildung gehen, wieviel Zeit, Wissen, Engagement und Sorge um das Patientenwohl sie investieren“, sagt Ärztekammer-Präsident Prof. Uwe Ebmeyer. "Das verdient mindestens gesellschaftlichen Respekt. Fehlt dieser, müssen wir uns um die Attraktivität des Berufsbildes und damit um die Nachwuchsgewinnung sorgen." Das käme einer Bankrotterklärung gleich: "Ohne MFA funktioniert die Patientenversorgung nun mal nicht."

Die Poster-Aktion ist von der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland und der Ärztekammer des Saarlandes initiiert, eine Mitnutzung ist ausdrücklich erwünscht und abgestimmt.